Sonntag, 4. Oktober 2015

DER HAKEN MIT DEM KREUZ

HEMD ODER HOSE?

Stellen wir uns vor, unsere politische Meinung wäre die Hose und unser persönliches Schicksal das Hemd; und wenn wir am 11. Oktober die Wahlkabine betreten, müssten wir entscheiden, welches der beiden Stoffe wir abgeben wollen, Hemd oder Hose.

Wenn da also das Kreuzchen zu machen wäre und man in Andacht versinkt, ob man eher Strache oder Faymann zutrauen würde, das Asylproblem zu lösen, würden garantiert ganz viele ganz weit rechts ankreuzen. Aber wenn die Frage in einem hochkäme, ob man eher Faymann oder Strache zutraute, die Renten zu sichern oder die monatliche Sozialhilfe, dann werden bestimmt einige, die mit flatternder brauner Hose eingelaufen sind, ins Nachdenken geraten. Denn was geschieht, wenn Strache zwar hohe Mauern errichtet und die Asylanten eine Weile aufhalten kann, aber die Fürsorge nicht klappt, weil allein der ganze Sicherheitsaufwand wahrscheinlich eine Menge Geld kosten wird. Vielleicht dann doch lieber das Hemd anbehalten? Was überwiegt, die Wut oder der Verstand?

Mit anderen Worten, was wäre einem wichtiger, die politische Meinung oder die persönliche Zukunft. An diesem Punkte entscheidet sich auch, als welchen Charaktertyp man aus der Wahlkabine treten will. Als Optimist, der glaubt, dass Rot-Grün das Kind schon schaukeln wird, als Opportunist, der nur die Roten wählt um die Braunen zu verhindern oder als Radikaler der egal was mit ihm selber geschieht, seine ideologische Linie vertritt.

In sicheren Zeiten, in denen die Rechtsparteien keinen wirklichen Schaden anzurichten vermögen, mag manch einem schonmal aus Wut der Kuli ausrutschen. Es passiert ja nichts. Aber diesmal muss die Entscheidung unter einer ganz anderen Prämisse gesehen werden - diesmal bedeutet das Kreuzchen wirklich was. Diesmal ist es richtiger Sport, großes Tennis. Denn dieses Mal geht man eben nicht in die Wahlkabine, wischt der Regierung kurz einen aus und widmet sich anschließend wieder dem Alltag. Diesmal kann es einem passieren, dass man nach der Tat auf die Straße tritt und der Herbst der Demokratie das blühende Land in einen braunen Sumpf verwandelt hat.

70 Jahre alte Träume könnten wahr werden. Endlich Götterdämmerung. Deutsch wird gesprochen, österreischisch gedacht. Gewalt regiert, Polizei überwacht. Herrlich! Aber Moment, noch ist das Kreuzchen nicht gemalt. Warum, könnte man sich plötzlich fragen, bräuchte die Regierung Strache in Wien eigentlich 1500 neue Polizisten? Wozu denn, wenn doch die Bildung rapide steigen würde, die Sozialbauten gesichert wären, die Renten fröhlich wüchsen, die neuen Arbeitsplätze aus dem Boden schössen, jedem ein Parkplatz garantiert würde, der Islam vernichtet wäre, die Ausländer - die ja die Hauptkriminellen sind - abgeschoben wären - ja, wozu dann mehr Polizei?

Könnte es vielleicht sein, dass die Polizei statt der ausländischen Kriminellen nunmehr Jagd auf die inländischen Kriminellen macht, die deswegen kriminell werden, weil sie als alleinerziehende Mutter keine Unterstützung mehr erhalten oder man sich über das Rauchgebot hinwegsetzt?

Wählen Sie den größten Freiheitlichen aller Zeiten, den Gröfaz und Sie werden spüren, dass auch ein kleines Kreuz so seine Haken hat.


Freitag, 25. September 2015

Planet Strache: Die Asylanten sind wir!





Warum, könnte man sich fragen, sollte ich Flüchtlingen helfen? Ich helfe doch meinen Nachbarn auch nicht! Richtig. Der allgemeine Social-Hype kann durchaus den Blick für die Tatsache verstellen, dass es in der eigenen Umgebung genügend Projekte der Hilfe zur Selbsthilfe gäbe, die man vermutlich nur deswegen nicht mit der gleichen Verve anpackt, weil der öffentlich-mediale Antrieb dazu fehlt. (Man stelle sich vor, die gegenwärtige Aufmerksamkeit, die der Asylproblematik zukommt, würde sich auf Notleidende in der eigenen Umgebung richten.) Andererseits verlangt man aber auch selbst vom ärmsten oder nichtnützigsten Österreicher nicht, dass er das Land verläßt. Warum eigentlich nicht? Nach Logik gewisser Politiker erfüllt er gewiss alle Kritierien, die zur Abschiebung taugen, nur eines nicht, dass er eben Österreicher ist. Wird es nicht Zeit, diese staatspolitische Inkonsequenz aufzuheben?

Erinnern wir uns an den frühen, herrlich frivolen Kapitalismus im sozial gebeutelten England. Der für die moderne Wirtschaftsthorie höchst einflussreiche Spitzenchrist und Sozialökonom Thomas Malthus sah das Problem des gesellschaftlichen Fortschritts im Menschenaufkommen an sich. Er war davon überzeugt, dass der Boden Englands nur fruchtbar genug wäre, um eine bestimmte Anzahl von Menschen zu ernähren. Die darüber hinauswüchsen, würden verelenden und hätten demnach auch nicht mehr das Recht, zu existieren. Wie der menschliche Überfluss zu beseitigen wäre, wußte er auch, nämlich durch regelmäßige Checks: Kriege und Seuchen sowie dem konsequenten Verweigern jeglicher sozialer oder caritativer Anteilnahme. Bravo!

Auch in unseren Tage schart sich ein 'Volk in Not' um einen vorbildlichen Christen, diesmal handelt es sich um einen talentierter Zahntechniker, der Malthus in nichts nachsteht. Ein Mann, der die Wurzel des Übels im Menschen an sich erkennt, vornehmlich in jenem, der nicht aus Österreich stammt. Auch seine Prognose geht dahin, dass die zu erwartende Überbevölkerung das Land in die soziale wie ( und das ist gegenüber Malthus neu) rassische Verelendung treiben wird. Der also seit ewigen Generationen und Jahrtausenden reinrassige (vul.) Österreicher (lat. Austriapithecus) wird aussterben und dem viralen wie virilen homo sapiens Platz machen müssen. Eine schreckliche Vorstellung, die dazu geeignet scheint, das Land wie einst den Jurassic Park mit hohen Zäunen vor einfallenden Raptoren zu schützen.

Und wenn man es ganz, ganz genau betrachet, dann sind es nicht die Aliens aus Afrika, die Zuflucht bei uns suchen, sondern umgekehrt wir bei uns selber vor ihnen.  Verstehen Sie? Wir flüchten uns in uns selbst. Wir sind die wahren Asylanten.  

Darum: Wollen Sie Asyl, wählen Sie Strache


Donnerstag, 3. September 2015









WAHLKAMPF IN ZEITEN DER HEIMATDEBATTE

Dass die Asyldebatte den Braunen, die sich feige als Blau maskieren, in die Hände spielt, ist selbst der Regierung klar. Dennoch ist man nicht bereit, Flagge zu zeigen. Welche? Na, die Rote wird es kaum sein; die Weiße schon eher. In letzter Zeit sind beispielsweise immer wundersamere Interviews mit dem Bürgermeister von Wien zu lesen, der nicht bereit scheint, sich die Hände schmutzig zu machen oder die Goschn zu verbrennen, bloß um nicht den Eindruck zu schinden, die Sache ginge ihn was an. Mein Großvater, der in den frühen 30ern Kommunist war, erzählte wie ehemalige SPD Anhänger in Scharen zu den richtig Roten rannten, weil die Sozialdemokraten zu vornehm waren, sich überhaupt mit der Judenpolemik der Nazis auseinanderzusetzen, geschweige denn, mit dem Verfassungshammer dazwischen zu schlagen. Möglicherweise ist es für die Regierenden in Wien an der Zeit, das träge Gesäß zu erheben und den Thron mit Klauen und Zähnen zu verteidigen, wie man es seinen Wählern schuldig wäre. Abraham Lincoln meinte, Staatskunst sei die kluge Anwendung persönlicher Niedertracht für das Allgemeinwohl. In diesem Sinne: Man kann und darf in der von den Braunen angezettelten Schlammschlacht keine weiße Weste behalten, wie sehr man auch den lässigen Staatsmann mimen möchte Man kann und darf sich auch nicht hinter verbaler Seriösität verschanzen und meinen, im Schlachtengetümmel Gehör zu finden. Man kann und muss auf den Tisch hauen, um klarzustellen, dass man diese Land nicht den abscheulichen Charakteren überlassen darf, die ihre eigene Heimat in eine intelektuelle, kulturelle und moralische Wüste verwandeln wollen. 

Aber wie könnte man Strache konkret entgentreten, wenn man denn bereit wäre, die selbstverliebte Etikette mal schleifen zu lassen? Als erstes zu nennen wäre eine alte Kampfkunst-Idee: Man wehrt die entgegenkommende Faust nicht in Gegenrichtung ab, sondern weicht aus und beschleunigt die Bewegung in die gleiche Richtung. Nehmen wir als Beispiel den Begriff Heimat: Die Grünen, als Verbündete der Roten in Wien, scheuen diesen Begriff wie der Teufel das Weihwasser. Damit halten sie Distanz zur nationalsozialistischen Historie. Glauben sie. Tatsache aber ist, dass dieses selbstauferlegte Tabu den politischen Gegner in die Karten spielt. Denn für diesen, der schließlich voller Stolz auf die nationalsozialistische Historie blickt, lautet die Losung: Mit Optimismus in die Vergangenheit. Das verbale Schwert ist der Heimatbegriff, der weit mehr traditionelle und familiäre Gefühlen und Assoziationen transportiert, als jeglicher Gegenbegriff aus der Marketing und Gender-Mühle dies vermöchte.

Das Wort Heimat soll und darf nicht weiter von den Braunen zweckentfremdet werden. Richten wir ihn also so aus, dass ihn die potentielle Energie des schieren Begriffs selbst zu Boden schmettert: Denn das Wesen der Heimat ist Solidarität. Diejenigen ÖsterreicherInnen, die dem Staat in prekären Zeiten ihre helfende Hand reichen, sind diejenigen, die ihr Land gegen den Substanzverlust an Empathie und Moral verteidigen. Diejenigen ÖstereicherInnen, die mit Optimismus in die Zukunft schauen sind die, die ihre Freiheit gegen den innern Schweinhund verteidigen und in die Zukunft führen. Diejenigen ÖstereicherInnen, die ihre moralischen Überzeugungen und politischen Ideen in Einklang mit der Idee eines demokratischen Miteinander leben und vorleben, sind die, die aus ihrem Land schließlich eine Heimat formen.

Das Beispiel zeigt, dass es zu manchen tradierten Begriffen keinen modernen Gegenbegriff gibt, der gleiches aussagt wie Freiheit, Liebe, Gefühl oder Heimat. Die Hoheit über Begriffbedeutungen ist besonders im medialem Zeitalter ein signifikanter Schlüssel zum Erfolg. Deswegen darf dem Gegner nicht das Feld der Semantik überlassen werden, wie zum Beispiel der Bauernrhetorik, die Braunen seien etwa Blaue. Sind sie nicht. Man kann höchsten behaupten, das neue Braun sei Blau. Aber es ist wichtig, hier und dort und bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Farbverwechlung zu korregieren. Es gibt kein Blau in Österreich! Der politische Gegner wird konsequent richtig etikettiert. Bis er den unvermeidlichen Fehler begeht, sich dagegen zu wehren.

Die Konklusion lautet: Die Braunen nennen sich blau und vernichten unsere Heimat!

Bitte weitersagen.

Sonntag, 30. August 2015

AUS DER SERIE "UNSER WAHLKAMPF" (Staffel 01 Episode 01) 

HEUTE: TANKE? NEIN TANKE!  


Ist der (das) nicht süß?

Richtig so, ÖVP: Autofahrer brauchen endlich eine Lobby! 

Autofahrer gehören nunmal zu den ausgegrenzten und entrechteten Figuren dieses Landes! Erst einmal kostet das Auto an sich diesen allerärmsten der Armen schon ganz viel Geld! Von den ungerechten Steuern und gemeinen Parkpickerln mal abgesehen, müssen sie die Straßen und vor allem die Parkplätze mit anderen armen Rechtlosen teilen, und wenn sie ganz dolles Pech haben, gerät ihnen noch so ein Depp (Schulkind oder so) vor die Haube oder unter die Räder und beschwert sich dann auch noch; vom Ärger mit den allseits hofierten und begünstigten Eminenzen auf den Zweirädern ganz zu schweigen. Und um der Sauerei die Krone aufzusetzen, fließt ein Gutteil des Geldes, das die armen Autofahrer für teures Benzin ausgeben müssen, direkt nach Arabien und indirekt an die IS. Was wiederum den Zuzug von Flüchtlingen aus besagter Region stark begünstigt. 
Da kann man nur sagen: Tanke? Nein Tanke!

In diesem Gesamtpaket der Schikanen, das hat der besorgte wie besonne Stadrat Juraczek messerscharf erkannt, ist der Autofahrer schwer noch als Mensch auszumachen. Es würde allerdings zu weit führen, dem gütigen Landesparteiobmann vorzuwerfen, von hinten durch die Brust die IS finanzieren zu wollen, auch wenn seine so verdammt kluge Verkehrspolitik faktisch darauf hinausläuft. Nein, liebe WählerInnen: Der Autofahrer steht am längst Abgrund und wenn er die ÖVP wählt, dann ist er Morgen schon einen Schritt weiter. Tipp des Tages: Jetzt aussteigen und sofort Mensch sein!

VOM KOPF AUF DIE BEINE STELLEN

Aus der Reihe UNSER WAHLKAMPF 2015 eine Kampagne der FPÖ.
Heute: Mein Wahl Kampf zum Thema: Illegale Zuwanderung stoppen!

Mit Vollgas auf der Unterholspur

VOM KOPF AUF DIE BEINE STELLEN

Wandelt man in diesem heißen, trockenen Sommer durch Österreichs Hauptstadt, fällt einem augenscheinlich nichts von dem auf, was das Land seit Wochen in Atem hält. Dennoch lässt das Thema niemanden kalt: Die humanitäre Katastrophe, die sich in Traiskirchen und anderen Orten Österreichs und Europas abspielt. Das ganz große Thema dieser Tage. Und doch wird die Diskussion größtenteils am völlig falschen Ende geführt, nämlich wie man mit der temporären Umstandslage umgeht. Das ist so, als würde man das Thema Menschsein auf Schwangerschaft reduzieren.

Zur humanitären Sachlage nämlich lassen sich keine Debatten führen, denn ob man hilft oder nicht ist keine Frage der Meinung. Letztlich handelt es sich nämlich genauso um Hilfe zur Selbsthilfe, denn unser Staat - und er ist nicht der einzige - zeigt sich mit der Lage überfordert. Dabei ist die wahre Herausforderung gar nicht die temporäre Unterbringung der neuen Mitbürger. Denn ob sie ein paar Wochen im Zelt, im Container oder zu Not auf freiem Felde schlafen, ist nicht der Hauptproblem. Eigentlich gar keines, solange nicht weiter Kugeln um ihre Ohren fliegen. Die Kernfrage lautet vielmehr, wo sie die nächsten 10, 20 und 30 Jahre schlafen werden, wo ihre Kinder und Kindeskinder. 

Es beginnt beim Begriff. Ob Flüchtling oder Asylant, ob Heimatvertriebener oder Emigrant, es läuft alles auf dasselbe hinaus: Auf den neuen Mitbürger. Die Menschen, wenn man sich auf diesen Begriff einigen könnte, sind unsere neuen Mitbürger. Wenn ein Deutscher nach Österreich kommt, hört er vielleicht schonmal den Schimpf Piefke, aber niemals den des Migranten. Woran sich zeigt, wie einfach das Thema zu handhaben wäre. Denn die Vorstellung, dass wir den Rest unseres Daseins mit Menschen verbringen, die wir einerseits nicht Willens sind, an der Gesellschaft teilhaben zu lassen und die wir andererseits aber auch nicht abschaffen können, ist zutiefst deprimierend. Was für eine Zukunft steht uns da bevor, in der wir unsere eigene Heimat zu einem Gefängnis machen?

Jeder Mensch braucht die Aussicht auf eine Zukunft und zwar auf eine glückliche. Denn wenn er das Gefühl hat, bereits verloren zu haben, wird er an der Gestaltung der Zukunft nicht teilnehmen. Deshalb macht es keinen Sinn, noch mehr Gebäude zu errichten, die künftige Sozialfälle beherbergen sollen. Wir wollen doch im Gegenteil Bürger, die in die Sozialkasse einzahlen statt sie zu plündern. Darum müssen wir die Neuen lernen lassen, arbeiten und forschen, damit sie uns wiederum glücklich machen, statt uns auf die Nerven zu gehen. Unser Bestreben kann nur sein, die neuen Mitbürger schnellstmöglich auf eigene Beine zu stellen und sie mit den Problemen zu konfrontieren, denen keiner freier Mensch entgehen kann: Wohnung suchen, Arbeit suchen, Liebe finden.

Die in jeder Hinsicht stupide Blut und Boden Ideologie muss überwunden werden, wenn wir alle gemeinsam in eine glückliche Zukunft schauen wollen. Denn nur durch die Projizierung einer glücklichen Zukunft lässt sich die Hysterie und Angstmacherei der mittelbeminderter Säufer und Krawallbrüder entgehen, die als Kriegsgewinnler der humanen Katastrophe unser Land in den moralischen Abgrund zerren. Ein Land, das sie als Heimat bezeichnen, aber nicht bereit sind, im Angesicht der Not die Ärmel hochzukrempeln und mitanzupacken, sondern süffisant polemisieren. Geht es nach der FPÖ entwickeln wir uns nicht nach vorn, sondern zu qualmenden, im ewigen Kreise autofahrenden Einzellern, deren geistige Flexibilität auf dem Niveau von Vollidioten einpendelt.

Die Zeit ist in Wahrheit überreif, ein gärendes Thema anzupacken, das noch immer wie ein herrenloser Hund durch den Staatsparcour geistert. Ein Thema, dass endlich vom Kopf auf die Füße gestellt gehört: Die Einwanderung. So lange die Politik aber wie die Jungfrau um den heißen Brei schleicht, wird sie niemals erwachsen werden und den Bürgern die eigentlichen Freuden des Daseins gönnen. Die Freuden des Daseins sind simpel: Zusammen leben und sich gegenseitig Freude bereiten, Sex haben, Kinder machen und sich fortentwickeln. So geht Darwin: Das Beste kommt zum Schluss.  

Wir brauchen (am besten für alle EU-Staaten einheitlich) ein Green-Card Modell. Wir brauchen diplomatische Dependancen da, wo die Flucht beginnt. Wenn es uns gelingt (und sei es mithilfe der Nato) den Menschen in Krisengebieten bereits die helfende Hand zu reichen, trocken wir einerseits das Schlepperwesen aus und vermeiden andererseits das humanitäre Schlamassel an unseren Grenzen.

Wir dürfen die Geschichte als Chance begreifen, nationale Dogmen zu überwinden und durch kompatible Modelle zu ersetzen. Die Gegenwart offenbart die Anfälligkeit des Systems. Jetzt ist allerhöchste Eisenbahn die fällige Schutzimpfung durchzuführen. Österreich (und die EU) muss bereit sein, das Land mit jenen zu teilen, die bereit sind sich an bestimmte in der Verfassung vorgeschriebene Spielregeln zu halten. Der Lohn für das Teilen der Ressource wird überwältigend sein, denn man holt das Beste aus den Menschen heraus und kehrt nicht das vermeintlich Schlechte hervor, das unabwendbar eintreffen wird, wenn man sie wie Tiere behandelt. Freilich muss man auch selber, selbst wenn man nicht die Vollidiotenpartei wählt, den eigenen Schweinehund überwinden, die kleinen Rassismen, die ein jeder in sich trägt erschlagen und sich mit dem Unvermeidlich arrangieren.


Don't worry, be happy!

Dienstag, 30. Juni 2015


NIEMAND WILL KEINEN PARK!





Ahh, Wien! 2006 zogen wir endlich her. Da war mein erster Sohn gerade 3. Wir unternahmen sofort ausgiebige Streifzüge durch die Stadt, fanden uns mal im kunsthistorischen, mal im naturhistorischen oder im heeresgeschichtlichen Museum wieder; im MAK oder MUMOK oder in der Albertina, wir besuchten die Hofburg, Schönbrunn oder wandelten durchs Museumsquartier. Ich war glücklich. Meinem Jungen stand der Sinn allerdings mehr nach Orten mit greifbaren, profanen Kulturgütern, wie etwa Kinderschaukeln oder Sandkästen. Und zwar täglich! Und so wurde der Alois Drasche Park im 4. Bezirk zu unserem zweiten Wohnzimmer. Er spielte, ich las Bücher, skizzierte eigene Stories, lies meine Gedanken schweifen und führte mehr Gespräche mit fremden Menschen, als sonstwo. Heute spielt mein Junge im Käfig Fußball, steht an der Tischtennisplatte oder tauscht sich einfach mit Gleichaltrigen aus. Die Teenager hier kennen sich schließlich seit der Kindheit. Sprachbarrieren gibt es nicht. Obwohl die meisten irgendeinen Migrationshintergrund haben, wird hier, auch untereinander und ohne jeden pädagogischen Eingriff, deutsch gesprochen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Organisation das besser hinkriegen könnte. Es lässt mich nicht los. Jetzt ist es mein jüngster Sohn, der die Welt noch vom Sandkasten aus betrachtet, doch ich weiß nun, dass dieser Ort weit mehr bedeutet als der Begriff Park in seiner Kürze hergibt: Der Park ersetzt den Strand, das Meer, den Wald und die Wiese. Zeige mir deine Parks und ich sage dir, in welcher Art Stadt du lebst. Der Park steht für Frieden und Wohlstand, und wenn es Orte gibt, die wir niemals hergeben dürfen und für die es sich zu kämpfen lohnt, dann diese. http://www.gruenquadrat.wien/ 

  
    

Dienstag, 16. Juni 2015




EIN GEHSTEIG IST EIN GEHSTEIG




http://derstandard.at/1379291910295/Fuenfjaehriges-Kind-bei-Verkehrsunfall-in-Wien-getoetet


Oft ist zu hören oder lesen, dass Garagenausfahrten gefährlich seien - und zwar für den Wagenlenker, der wegen parkender Autos manchmal keinen genauen Einblick auf die Verkehrssituation der Straße bekommt. Das Einfädeln in den Verkehr gleicht darum oft einem russischen Roulette. Das ist die eine Sache...

Weniger oft jedoch hört oder liest man vom weit schwerwiegenderen Problem: Zwischen Garagenausfahrt und Straße befindet sich in der Regel ein sogenannter Gehsteig, auf dem Menschen gehen; darunter viele Kinder, die sich auf dem Schulweg befinden und meist zur gleichen Zeit unterwegs sind wie die Garagenparker, die schnell zur Arbeit wollen.

Insbesondere Kids, die auf dem Roller oder Skateboard daherkommen, können den plötzlich aus der Garage rollenden und manchmal auch herausschießenden Fahrzeugen kaum ausweichen. Der Fahrer selber sieht ja solange nicht, was links und rechts geschieht, bis er eben auf Augenhöhe angelangt.

Es dürfte wenig Sinn machen, Autofahrer generell zu mehr Vorsicht zu animieren. Nein, es bedarf schon ernsthafter Maßnahmen, zumal wir ja alle schon in der Fahrschule gelernt haben, dass man sich als Wagenlenker im Falle einer nicht einsichtbaren Verkehrssituation von einer dazu geeigneten Person einweisen lassen MUSS.

Im Grunde wäre hier eine Anzeigenflut gegenüber zahllosen Wagenlenkern, die täglich besagte Straßenverkehrsrvorschrift mißachten, überfällig. Der einzige Ausweg, um sowohl dem Autofahrer entgegenzukommen, als auch der Gesetzeslage gerecht zu werden, besteht in einer einfachen technischen Lösung: Jede Garagenausfahrt gehört zweifach gesichert, erstens durch links und rechts an den Hauswänden montierte Spiegel, durch die der Fahrer, schon bevor die Haube seines Wagens den Gehweg kreuzt, sehen kann, ob sich ein Fußgänger nähert. Und zum zweiten eine Lichtsignalanlage, die dem Fußgänger wiederum signalisiert, dass gleich ein Auto aus der Garage kommt.

Diese nötige und machbare Vorkehrung an Sicherheit sind wir uns und unseren Kindern schuldig.

Samstag, 13. Juni 2015




BRAVO ÖSTERREICH!

Es gibt was zu feiern: Wie der Europäische Automobilherstellerverband ECEA kürzlich mitteilte, erreichte Österreich im ersten Quartal des Jahres die niedrigste Neuzulassungswerte in Europa. Satte 7,5 Prozent weniger Fahrzeuge, wohingegen andernorts bis zu zweistellige Zuwachsraten verbucht wurden. Der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure zeigte sich entsetzt über die Entwicklung und sieht die Schuld insbesondere bei den automotiven Steuern. Der volkswirtschaftliche Schaden sei immens, die Anti-Auto-Politik kontraproduktiv und offenbar ideologisch gesteuert. Klingt wie ein Loblied auf die Regierung. Möglicherweise ist es aber auch einfach so, dass Österreich ein fortschrittliches Land ist, das nicht umsonst mit Lebensqualität wirbt. 



ARMES WIEN!
Oder was Sie schon immer über Armut wissen sollten: Auf den Wiener Baustellen treibt der Teufel persönlich sein Unwesen! Mir fiel am Sonntagmorgen der Eierlöffel aus der Hand, als ich in der Wiener Zeitung über die brutale Ausbeutung der Fremdarbeiter auf unseren Baustellen las. 
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtpolitik/750989_Traeumt-weiter-Arbeiter.html
Der Überschrift „Träumt weiter Arbeiter“ wäre noch hinzuzufügen, dass neben dem Konstatieren des schier Unglaublichen ein Vorschlag zur Kur des Problems fehlt. Dem Sub-Sub-Unternehmertum, das jede Verantwortung wie einen Ping-Pong-Ball hin und her schießt, gehört sofort der Boden unter den Füßen weggezogen. Das politische Baukartell, das selber bis zum Halse in die Sauerei verstrickt ist, will und kann wahrscheinlich auch nicht mehr helfen. Hier ist vielmehr die Justiz gefragt. Die Nepper und Schlepper, die die Fremdarbeiter an Subunternehmen vermitteln und schließlich am langen Arm verhungern lassen, gehören strafrechtlich verfolgt. Und zwar mit der gleichen Konsequenz wie andere Kriminelle auch. Die roten Brüder, die diese Verbrechen dulden, gehören ebenfalls dem Staatsanwalt überstellt. Was auf Wiener Baustellen abläuft ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Verbrechen.    
BRAVO ÖSTERREICH!


Fog Off! Unglaublich, aber wahr. Die Regierung hat durchgesetzt, wovon jeder vernünftige Mensch träumt: Ein Anti-Rauch-Gesetz, das diesen Namen auch verdient. Offen bleibt die Frage wie die Wirte entschädigt werden sollen, die nach dem ersten Gesetzesvorstoß eilig Raucherzonen einrichteten. Dazu muss allerdings erwähnt werden, dass niemand die Gastronomie zu diesem Schritt drängte. Vielmehr wurde der Regierung besagter Kompromiss abgerungen, um überhaupt Bewegung in die Sache zu bekommen. Dass das neue Gesetz nun erst ab 2018 in Kraft tritt, scheint auf den ersten Blick inkonsequent, bietet aber den Vorteil, dass die Gastronomie frühzeitig freiwillig auf den neuen Zug aufspringen kann. Damit wird der Argumentation von FPÖ (Strache will bei gewonnener Wahl das Gesetz rückgängig machen) und Neos, die Wirte würden durch das Gesetz bevormundet, der Boden entzogen. Zudem ja auch klargestellt werden muss, dass es sich um ein Anti-Rauch und kein Anti-Raucher-Gesetz handelt. Den feinen Unterschied nimmt freilich nur wahr, wer seine Propaganda nicht auf dem Rücken der Volksgesundheit fährt. Wer also Strache wählt, der wählt wahrscheinlich auch Lungenkrebs.